Die Immobilie steht auf dem Spiel?

Wie Sie jetzt noch Zeit gewinnen und zielführend mit der Bank kommunizieren können.

Aufgrund von Kurzarbeit, einer Kündigung oder einer drohenden Insolvenz können Sie das Darlehen für Ihre Immobilie nicht mehr bedienen? Sie möchten eine Zwangsversteigerung unbedingt verhindern und am Liebsten auch Ihr Eigenheim behalten? In diesem Beitrag geht es darum, wie Sie zielführend mit der Bank kommunizieren können, um mehr Zeit zum Handeln zu gewinnen.

Häufig kommt es im Leben anders als man es geplant hatte. Die Corona-Pandemie beispielsweise kam mehr als unerwartet und richtet bis heute erheblichen Schaden an. Neben vielen Menschen in Kurzarbeit, haben einige Ihren Arbeitsplatz verloren oder Ihr Geschäft schließen müssen. Auch ein Unfall oder eine Erkrankung können zu einem unvorhergesehenen finanziellen Engpass führen.

Was auch immer der Grund für Ihre finanziellen Schwierigkeiten sein mag, das Problem sind fehlende Einnahmen, die es Ihnen unmöglich machen, Ihr Darlehen für Ihre Immobilie vertragsgemäß zu bedienen.

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Jetzt ist eines enorm wichtig: Werden Sie aktiv und handeln Sie!

Bevor Sie jetzt aufgeben, den Kopf in den Sand stecken und warten bis das Kartenhaus über Ihnen zusammenbricht, melden Sie sich bei Ihrem Bankberater und schildern Sie Ihre Situation. Idealerweise tun Sie dies, bevor die Bank sich bei Ihnen meldet, um die ausstehenden Raten zu rügen.

Machen Sie eine Analyse Ihrer Einnahmen und Ausgaben und versuchen Sie diese entsprechend zu optimieren. Wie Sie eine effektive Budgetplanung aufstellen erklärt Ihnen Arndt Gerhardts im Beitrag „Finanzielle Schwierigkeiten“.

Welches Sparpotential konnten Sie ermitteln? Reicht dies, um Ihr Darlehen weiter bedienen zu können oder reicht es vorne und hinten nicht? Gehen Sie nochmal alle Ausgaben durch und überlegen Sie, ob Sie beispielsweise den zweiten PKW wirklich brauchen? Wie sieht es mit einem leichteren Mobilfunkvertrag aus? Was steht auf dem Dachboden oder im Keller rum, was Sie möglicherweise online oder auf dem Trödelmarkt verkaufen könnten?

Wenn Sie es trotz intensiver Sparmaßnahmen nicht schaffen das Darlehen zu bedienen, müssen Sie unbedingt mit der Bank sprechen. Ihr Darlehen ist für die Bank nur dann ein gutes Geschäft, wenn Sie dieses bis zum Ende bedienen und komplett zurückbezahlen. Eine Zwangsversteigerung ist aufgrund der zu erwartenden Verluste nicht nur für Sie, sondern in jedem Fall auch für die Bank keine ideale Lösung. Daher ist die Bank Ihr wertvollster Partner in diesem Szenario und wird versuchen mit Ihnen eine Lösung zu finden.

Vor allem ist die Bank eher geneigt Sie zu unterstützen, wenn Sie aktiv auf die Bank zugegangen sind, Ihr Budget bereits optimiert haben und eventuell schon ein Konzept vorlegen, wie Sie neue oder weitere Einnahmen generieren wollen.

Beispielsweise sind Kurzarbeit und Arbeitslosigkeit meist eine Frage der Zeit und nicht von unendlicher Dauer. Daher wäre in diesem Fall eventuell eine geringere Darlehensrate hilfreich, um den Zeitraum zu überbrücken.

Lösungsmöglichkeit: Aussetzung der Tilgungsleistung

Ihre Darlehensrate, sprich der Betrag, den Sie monatlich an Ihre Bank überweisen, setzt sich im Grunde aus zwei Summen zusammen. Die eine besteht aus dem Zins und die andere Teil aus der Tilgung. Die Tilgung ist dabei quasi die Rückzahlung des geliehenen Geldes.

Beispiel: Sie haben sich 200.000 Euro bei der Bank geliehen. Dafür müssen Sie 2% Zinsen bezahlen. Der Zins stellt dabei den Gewinn für die Bank dar. Sie haben vereinbart, die 200.000 Euro in Raten von 3% pro Jahr zurück zu bezahlen, also zu „tilgen“. In diesem Fall bezahlen Sie also rund 333 Euro Zinsen und 500 Euro Tilgung pro Monat. (Stark vereinfachte Rechnung ohne Kalkulation von bereits zurückbezahlten Summen und Zinseszins-Effekt!)

Damit ist der Anteil der Tilgung deutlich höher als der Zins. Der Gewinn für die Bank liegt beim Zins, daher ist dieser sehr wahrscheinlich nicht verhandelbar, aber die Bereitschaft die Tilgung für eine gewisse Zeit zu stunden wird möglicherweise vorhanden sein.

Heutzutage ist die Stundung über ein Jahr oder zumindest über 6 Monate keine Seltenheit. Diese Möglichkeit würde Ihnen mehr Zeit zum Handeln verschaffen, um einen neuen Arbeitsplatz zu finden oder die anberaumte Kurzarbeitsphase zu überbrücken.

Bevor Sie jetzt euphorisch einen Termin mit Ihrem Bankberater machen, stellen Sie sich ehrlich die Fragen, ob Sie wissen wie es weiter geht! Bleiben Sie realistisch und ehrlich! Wissen Sie genau, dass nach dem von der Bank gewährten Zeitraum der Stundung, Ihr Einkommen wieder wie vorher sein wird? Können Sie Ihren Zahlungsverpflichtungen dann entsprechend nachkommen?

Wenn Sie diese Fragen mit einem sicheren „Ja“ beantworten können, dann ist eine Aussetzung der Tilgungsleistung eine realistische Lösung für Sie in der jetzigen Situation.

Wenn Sie jedoch nicht absehen können, wann Ihre Situation besser werden könnte oder sollten Ihre finanziellen Probleme aus komplizierteren Gründen entstanden sein, dann ist die Aussetzung der Tilgungsleistung wahrscheinlich keine Option.

Steht die Zwangsversteigerung schon im Raum? Dann lesen Sie unseren Beitrag „Die Zwangsversteigerung droht – was Sie jetzt tun sollten“.

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